Spanien heute - das Ebrodelta

Das Ebrodelta im Süden Kataloniens

Das Ebrodelta liegt etwa 180 Kilometer oder ziemlich genau zwei Autostunden südlich von Barcelona und ist eines der interessantesten Landschaften Kataloniens. Der Fluss mit seinen fruchtbaren Ablagerungen hat hier im Laufe der Jahrtausende ein breites Mündungsdelta geschaffen, welches weit ins Mittelmeer hinausreicht, wie man auf jeder Spanienlandkarte unschwer erkennen kann.
Die Landschaft des Ebrodeltas ist flach und von großen Reisfeldern, Kanälen, Schilfgürteln und flachen Seen geprägt. Jahrhunderte lang lebten die Menschen vom Reisanbau, Fischerei und von ein wenig Handel und Handwerk.
Das hat sich in den letzten Jahrzehnten geändert. Wie überall an der spanischen Mittelmeerküste hat der Tourismus auch das Ebrodelta entdeckt, allerdings noch recht moderat. In der Urbanisation Riumar hat man sich auf Badegäste eingestellt.

Der feine lange Sandstrand lädt aber nicht nur zum Sonnen und Baden ein, sondern auch zum Wassersport. Wellenreiter und Windsurfer sind ebenso zu sehen wie Kitesurfer und Angler. Aber Angler sind noch lieber als vom Strand aus mit dem Boot unterwegs. Im Mündungsbereich warten zahllose große und kleine Räuber auf Beute, Räuber wie Palometa, Bluefish, Bonito oder Wolfsbarsch. Im Fluss und seinen Nebenarmen können Wels, Karpfen, Hecht, Barsch und andere Fische die mögliche Beute sein.
Das Ebrodelta eignet sich aber auch hervorragend zum Fahrradfahren, neben großen Schmetterlingen und Libellen sind es vor allem die Vögel, die Interesse hervorrufen. Wo kann man sonst mal so nebenbei hunderte rosa Flamingos beobachten. Die Tier und Pflanzenwelt wird vor allem in den verschiedenen Naturparks der Region geschützt, die sowohl auf der Südseite als auch im Norden des Deltas zu finden sind. Insgesamt nehmen die Naturparks etwa ein Drittel der Fläche des Deltas ein.
Hauptort des Gebiets ist die Stadt Amposta. Von hier aus starten im Sommerhalbjahr Bootstouren auf dem Fluss, ein Muss für jeden Besucher, schließlich kann man den Ebro nirgends besser erleben als auf dem Wasser. Mit seinen Palmen am Ufer und der üppig, grüne und ein wenig exotischen Vegetation erinnert das Gewässer irgendwie an Südamerika.
Wem Riumar zu abgelegen ist, dem empfiehlt es sich im Nordwesten des Deltas Urlaub zu machen. Von L´Ampolla aus ist man schneller im sehenswerten und bergigen Hinterland, spannend nicht nur für Moutainbiker, sondern auch für Wanderer und alle, die die Dörfer und Städte im Süden Kataloniens kennenlernen möchten.