Paellafest

Koch und Mädchen auf dem Paellafest von Sueca

Fiestas und Events in der autonomen Gemeinschaft Valencia

In der Region Valencia wird gerne gefeiert. Natürlich muss dies keine organisierte Feier sein, gute Freunde, eine nette Lokation am Strand oder ein passendes Lokal reichen vielen Einheimischen und Besuchern aus vollkommen aus. Wer gerne feiert, und wer tut dies nicht gerne, nutzt aber natürlich auch gerne die vorgegebenen kirchlichen bzw. staatlichen Feiertage aus. Hinzu kommen lokale Feiern, die an bestimmte Ereignisse erinnern wollen oder die ein bestimmtes Produkt, auf das ein Ort besonders stolz ist, herausstreichen sollen.

Es lebe der Reis der Region Valencia

In Deutschland kennt man Weinfeste, Heringsfeste, Kartoffelfeste, Kirschenfeste und vieles mehr. In der kleinen Stadt Sueca in der Provinz Valencia steht der Reis im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses, schließlich liegt in der Umgebung eines der Hauptreisanbaugebiete der Iberischen Halbinsel.
Wer Spanien kennt und das Wort Reis hört, der wird als erstes an Paella denken und so wundert es nicht, das Sueca den Reis mit einem Paellafest huldigt. Wobei das Fest im Wesentlichen aus einem Kochwettbewerb besteht. Mehr als 40 Berufsköche aus Spanien, aber auch aus anderen Ländern, kommen jedes Jahr an einem Septembersonntag zusammen, um den besten Paellakoch des Jahres zu ermitteln. Das Event ist sehenswert, farbenfroh, laut und es riecht überall sehr gut, und das Fest dauert nur wenige Stunden.

Moros y Cristianos

Eines der schönsten Events ist das mehrtägige Fest Moros y Cristianos in der Stadt Alcoy. Es findet jedes Jahr am Wochenende nach dem 23.April statt, nur wenn der Termin in die Osterzeit fällt, wird die Fiesta in den Mai verschoben. Alcoy ist eine Stadt, die eine Autostunde von Alicante entfernt liegt. Die Fiesta ist ein sehr farbenfrohes, exotisches und lautstarkes Spektakel, eines der ältesten Feste Spaniens überhaupt, das die Eroberung der Stadt durch die Mauren und die Rückeroberung durch die christlichen Heere nachspielt. Es dauert mehrere Tage. Der Höhepunkt ist der Samstag, ein anstrengender Tag für alle Teilnehmer und Besucher, weil es zwei mehrstündige Umzüge gibt. Vom späten Vormittag bis etwa gegen 16 Uhr marschieren christliche Gruppen, die Kämpfer aus verschiedenen spanischen Provinzen darstellen, durch die Innenstadtstraßen der Stadt und nach einer etwa zweistündigen Pause sind die Mauren in vielleicht noch farbenfroheren Kostümen unterwegs. Die Kostüme sind historischen Vorbildern nachempfunden, solide und teuer Kleidungsstücke, die oftmals vererbt werden. Auch sämtliche Waffen des Mittelalters sind vertreten, oft beängstigend echt aussehend. Aber es sind auch Gaukler, Akrobaten, Feen, Wolfsfänger und andere Berufsgruppen der Zeit unterwegs.
Übrigens, in vielen anderen Orten der Costa Blanca finden ähnliche Feste statt, allerdings hat nur das Event von Alcoy auf Grund seines Alters den Status "Fest von Internationalem Touristischem Interesse". Fazit: Unbedingt sehenswert.
Skorpionlöwe in Alcoy

Moros y Cristianos in Alcoy: Ein Skorpionlöwe

Fallas in der Stadt Valencia

Vom 15. bis zum 19. März macht Valencia ihrem Ruf als „lauteste Stadt Spaniens“ alle Ehre. Mittags werden bei der „Mascletá“ auf dem Rathausplatz Feuerwerks- und Knallkörper gezündet. In der Dunkelheit der Nacht folgt dann ein viertelstündiges Feuerwerk über dem Turia-Park, dieses wird „Castillo“ genannt. Da der Andrang bei diesen Veranstaltungen sehr groß ist, sollte man früh vor Ort sein, um sich einen guten Platz zu sichern.  

Weitere Hingucker bei den Fallas sind die „Falleras“, junge Valencianerinnen in traditioneller valenzianischer Kleidern. Dazu tragen die Falleras ihre Haare spektakulär geflochten. Einen Hauch von Las Vegas versprüht die prächtig geschmückte Calle Sueca. Die ganze Straße wird von tausenden bunten Lampen erleuchtet.

Außerdem steht in jedem Viertel eine „Ninot“-Figur. Diese Pappmaché-Figuren werden in der Nacht zum 20. entzündet, die größte steht auf dem Rathausplatz.  

Die Fallas sind aber auch eine Zeit der Besinnlichkeit. So ehren die Valencianer in dieser Zeit  ihre Schutzheilige – die Virgen de los Desamparados. Ihr zu Ehren wird am 17. und 18. März auf der Plaza de la Virgen eine riesige Marien-Statue aufgebaut. In der „Ofrenda de Flores“ (Blumenopfer) spenden traditionell gekleidete Valencianer der Statue Blumen wie Rosen, Nelken und Anemonen. Am Ende schmücken fast 50 Tonnen Blumen die Statue.