El Hierro - die ruhigste Kanareninsel

El Hierro, das El Golfo Tal. Fotos: Hans-Joachim Franzen

El Hierro - die untypischste Kanareninsel

El Hierro ist die südwestlichste Kanareninsel, für Urlauber die vielleicht untypischste des gesamten Archipels. Nun, da sollte man erst einmal fragen, was nach landläufiger Meinung eine typische Kanareninsel ist. Beim Nachdenken über das Thema fallen einem normalen Urlauber unter anderem volle Abfertigungshallen, Großflugzeuge, weiträumige Hotelanlagen, Frühstückbüfetts mit vielen Miturlaubern, volle Diskos, Boutiquen mit aufdringlichen Verkäufern, Spielhallen, Fast-Food-Lokale und Billigrestaurants ein.
All dies sucht man auf El Hierro vergeblich. Was heißt schon vergeblich, kein Mensch landet aus Versehen auf El Hierro und sucht nach den oben genannten Dingen, niemand fliegt aus Versehen nach El Hierro, zu umständlich ist die Anreise und zu gering ist das Angebot.

Wer auf der kleinen Kanareninsel Urlaub machen möchte, der kommt allerdings nicht umhin, erst einmal auf die Kanarischen Inseln zu fliegen. Oft ist Teneriffa-Nord ein sinnvoller Umsteigeflughafen, schließlich geht es von dort mit dem Flieger, aber einem recht kleinen, weiter nach El Hierro. Eine Alternative wäre die Fähre von der Inselhauptstadt Santa Cruz de Tenerife nach El Hierro. Da sich Fähr- und Flugverbindungen jede Saison ändern können, empfiehlt es sich, vor der Buchung ein wenig im Internet zu recherchieren.
Auf El Hierro angekommen, kann man sich in Ruhe zum Gepäckband begeben, da recht wenige Flugzeuge landen und der Flughafen auch nicht überdimensioniert ist, behält man den Überblick und findet sich schnell zurecht. Wer nicht von seinem Vermieter abgeholt wird, wird entweder per Bus zu seinem Zielort gelangen oder sich einen Mietwagen nehmen. Egal ob im Süden, Westen, Norden oder Osten von El Hierro, nirgends wird sich der Erstbesucher auf große oder auch nur größere Hotelanlagen stoßen, nirgends wird er Menschenmassen zu gesucht bekommen, auch nicht in der sympathischen Inselhauptstadt Valverde.
El Hierro - Südspitze

El Hierro - Blick auf den Süden

Die Insel El Hierro

El Hierro ist eine Vulkaninsel, die aber im Westen und im Süden ungewöhnlich flach ist, da vor tausenden von Jahren Teile des Vulkansins Meer gerutscht sind. Im Nordwesten wurde so das El Golfo Tal gebildet, die Region der Insel, die relativ dicht besiedelt ist und in der man ausgedehnte Gemüse- und Obstplantagen findet.
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Hier liegen auch zwei der wenigen Attraktionen der Insel. Es ist einmal das kleinste Hotel der Welt, das auf einer Klippe direkt an der Steilküste liegt. Sicherlich ein tolles Erlebnis bei Sturm hier im Bett zu liegen und den Naturgewalten zu zuhören. Eine zweite Attraktion ist die Aufzuchtstation einer sehr seltenen Eidechsenart, der Lagarto Gigante de El Hierro, einer Tierart, die es nur noch auf El Hierro gibt. In der Station finden sich auch einige Häuser (eher eine Art Steinhütte) der Ureinwohner und ein kleines Café.
El Hierro - Hotel

El Hierro - das kleinste Hotel der Welt

Wer auf die Insel reist, der hat aber nicht die wenigen Sehenswürdigkeiten im klassischen Sinne im Auge, sondern will seine Ruhe haben und beispielsweise im Nebelwald, der ab etwa 800 Metern Höhe beginnt, wandern oder die Tauchreviere im Süden El Hierros besuchen und dort seinem Hobby frönen.
Ganz im Süden liegt auch der Fischerort La Restinga, ein Ort für Taucher und Liebhaber von Meeresfrüchten und Fischen aller Art. In den Restaurants des Ortes werden die Fänge der Berufsfischer superfrisch zubereitet, ein Genuss.
Zu den Unterkünften: Man kann eines der zahlreichen Ferienhäusern mieten, außerdem finden sich eine Reihe von Hotels, einfache aber auch ein Parador, ein Luxushotel, das einsam an einem Strand der Ostküste liegt.
Fazit: El Hierro ist eine Insel für Menschen, die es (mal) ruhig mögen, die die wilde Atlantikküste schätzen, die Weite lieben und träumen können.